Der Biomethan Markt in Deutschland 2025 war geprägt von politischen Unsicherheiten, wirtschaftlichem Druck und gleichzeitig wachsenden strategischen Chancen für ausgewählte Marktteilnehmer. Für Investoren, Projektentwickler und Finanzierer lohnt ein differenzierter Blick auf die Entwicklungen des Jahres, um fundierte Entscheidungen für bevorstehende Investitionen zu treffen.

Politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Politisch begann das Jahr in Deutschland mit einer Zitterpartie: Friedrich Merz wurde erst im zweiten Wahlgang am 6. Mai 2025 zum Bundeskanzler gewählt. Nur wenige Monate zuvor war Donald Trump erneut zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt worden. Die für Investitionen in Infrastrukturprojekte notwendige Kontinuität politischer Rahmenbedingungen blieb sowohl national als auch international begrenzt. Geopolitische Konflikte, Handels- und Zollstreitigkeiten sowie europapolitische Uneinigkeiten – zuletzt im Zusammenhang mit dem Mercosur-Abkommen – bestimmten das Jahr.

Auch energiepolitisch befindet sich Deutschland weiterhin in einem Spannungsfeld. Ambitionierte CO₂-Minderungsziele treffen auf eine Industrie, die unter gestiegenen Energiepreisen und internationalem Wettbewerbsdruck leidet. Die wirtschaftliche Lage spiegelt sich in den Zahlen wider: In den ersten drei Quartalen 2025 wurden laut Statistischem Bundesamt 18.125 Unternehmensinsolvenzen beantragt – der höchste Wert im Vergleichszeitraum seit 2014.

Erneuerbare Energien 2025: Biomethan im Kontext der Strom- und Wärmewende

Während sich der Ausbau von Photovoltaik und Windenergie 2025 auf hohem Niveau stabilisierte, rückte Biomethan stärker in den Fokus als systemdienliche Ergänzung im Energiesystem. Das Umweltbundesamt rechnet für 2025 mit einem Zubau von rund 15,9 GWp Photovoltaik sowie von etwa 4,5 GW Windenergie. Biomethan übernimmt dabei eine zunehmend wichtige Rolle als speicherbarer Energieträger, insbesondere für Wärme, Mobilität und industrielle Anwendungen.

Biomethan-Markt Deutschland 2025: Ambivalente Entwicklung

Der Biomethan-Markt in Deutschland 2025 zeigt ein heterogenes Bild. Viele klassische Biogasanlagen erreichen das Ende ihrer EEG-Vergütungsdauer oder stehen kurz davor. Für Anlagen ohne Zugang zur Biomethaneinspeisung fehlt häufig eine wirtschaftlich tragfähige Perspektive, wodurch Stilllegungen zunehmen.

Demgegenüber stehen Anlagen, die Biogas zu Biomethan aufbereiten und in das Gasnetz einspeisen können. Diese Projekte verfügen über deutlich bessere Zukunftsaussichten – insbesondere dann, wenn der Netzanschluss frühzeitig gesichert wurde. Betreiber, die ihren Anschluss noch vor dem Auslaufen der Gasnetzzugangsverordnung (GasNZV) realisieren konnten, profitieren von höherer Kostensicherheit bei den Investitionsausgaben. Dieser Aspekt wird zunehmend zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor im Biomethanmarkt. Und so ist es nicht verwunderlich, dass institutionelle Investoren im Jahr 2025 Zukäufe getätigt und ihre Portfolien gestärkt haben.

Wirtschaftlichkeit und Marktpreise

Von einer allgemeinen wirtschaftlichen Entspannung kann im Biomethansektor jedoch nicht gesprochen werden. Steigende Bau- und Investitionskosten belasten die Wirtschaftlichkeit vieler Projekte. Gleichzeitig haben sich die Biomethanpreise zwar stabilisiert, verbleiben jedoch auf einem niedrigen Niveau.

Positiv zu bewerten sind erste Marktimpulse auf der Nachfrageseite: Insbesondere auf dem Kraftstoffmarkt steigt die Nachfrage nach langfristigen Biomethanlieferverträgen wieder an. Für Investoren erhöht dies die Planbarkeit der Cashflows und stärkt die Attraktivität gut strukturierter Projekte.

Regulierung und Nachfragepotenziale im Gebäudesektor

Die Deutsche Energie-Agentur (dena) identifiziert im Gebäudesektor ein wachsendes Einsatzpotenzial für Biomethan. Welche Impulse das geplante Gebäudemodernisierungsgesetz – als Nachfolger des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) – tatsächlich setzen wird, ist derzeit offen. Von zentraler Bedeutung bleibt, ob verpflichtende Quoten für grüne Gase wie Biomethan beibehalten oder weiterentwickelt werden.

Das grundsätzliche Potenzial ist unstrittig. Eine Studie des Instituts für ZukunftsEnergie- und Stoffstromsysteme (IZES gGmbH) kommt im November 2025 zu dem Ergebnis, dass Biogas und Biomethan bereits Mitte der 2030er-Jahre signifikante Anteile von Erdgas im Strom- und Wärmesektor ersetzen können – ebenso wie Wasserstoff in ausgewählten Anwendungen.

Biomethan Markt im europäischen Vergleich

Ein Blick über die deutschen Grenzen hinaus zeigt, dass andere europäische Länder teils deutlich investorenfreundlichere Rahmenbedingungen bieten. Die European Biogas Association (EBA) prognostiziert im „Third EBA Biomethane Investment Outlook“ rund 900 neue Biomethananlagen in Europa innerhalb der kommenden fünf Jahre.

Demgegenüber fällt die Entwicklung in Deutschland moderat aus: Nach Angaben des Fachverbandes Biogas e. V. wurden im Jahr 2024 lediglich 21 neue Biogaseinspeiseanlagen errichtet. Insgesamt verfügte Deutschland Ende 2024 über 272 Anlagen mit Biomethaneinspeisung. Investoren und Projektentwickler richten sich vielfach noch internationaler aus als bisher.

greenValue: Beratung im Biomethan-Markt Deutschland 2025 und international

Für greenValue bleibt Deutschland der zentrale Markt für Beratungsleistungen im Bereich Biomethan und Erneuerbare Energien. Das Jahr 2025 war geprägt unter anderem von Due-Diligence-Dienstleistungen sowie von der Entwicklung von Post-EEG-Strategien für Biogas-Bestandsanlagen.

Gleichzeitig wächst die internationale Ausrichtung. greenValue ist sowohl in der technischen und wirtschaftlichen Bewertung als auch in der Finanzierung von Biomethanprojekten außerhalb Deutschlands aktiv – unter anderem in Südamerika. Der Biomethan Markt Deutschland 2025 zeigt damit exemplarisch: Trotz regulatorischer Unsicherheiten bestehen weiterhin attraktive Chancen für Investoren, sofern Projekte professionell strukturiert und strategisch begleitet werden.

Die Autoren sind bei der greenValue GmbH beschäftigt. greenValue ist ein erfolgreiches Dienstleistungsunternehmen im Bereich der Erneuerbaren Energien mit langjähriger Erfahrung und umfassenden Referenzen, u.a. im Bereich M&A und Projektsteuerung.

Quelle: 19. Dezember 2025, www.greenvalue.de

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